Am Donnrstag, 4. Mai, um 19 Uhr findet ein von uns im Rahmen des festival contre le racisme organisierter Vortrag mit anschließender Filmvorführung im Hörsaal 17 statt. Dazu laden wir zwei AktivistInnen der Initiative zum Gedenken an Oury Jalloh e.V. ein, um über Entwicklungen in der Suche nach Aufklärung zu berichten.
Der Asylsuchende Oury Jalloh aus Sierra Leone verbrannte am 7. Januar 2005 bei lebendigem Leib in einer Zelle im Dessauer Polizeigewahrsam. Er befand sich zum Zeitpunkt seines Todes gefesselt auf einer feuerfesten Matraze. Schnell wurden Mordvorwürfe gegen beteiligte Polizeibeamte laut. Seitdem wird um eine gerichtliche Aufarbeitung der Vorkommnisse der Todesnacht gerungen. Nachdem es in einem ersten Prozess zu formalen Freisprüchen zweier Angeklagter kam – der vorsitzende Richter sprach dabei von offensichtlichen Falschaussagen sich gegenseitig deckender Polizisten – ist es maßgeblich der Gruppe „ Breaking the Silence – Initiative zum Gedenken an Oury Jalloh e.V.“ zu verdanken, dass durch deren unermüdliche Prozessbegleitung und die Finanzierung eines unabhängigen Brandgutachtens das letzte Wort in dieser Sache noch nicht gesprochen ist.
Mouctar Ouldadah Bah und Nadine Saeed von der Inititative zum Gedenken an Oury Jalloh werden über ihre jahrelangen Bemühungen um Aufklärung berichten. Im Zuge der Auseinandersetzung mit dem Fall Oury Jallohs sind auch mehrere dokumentarische Beiträge wie etwa die preisgekrönte WDR-Dokumentation „Tod in der Zelle“ u.a. entstanden. Zuletzt wurde der Fall in fiktionalisierter Weise in der Reihe Tatort unter dem Titel „Verbrannt“ thematisiert. Diesen „Tatort“-Film werden wir im Anschluss an den Vortrag der beiden ReferentInnen zeigen.