Film und Vortrag: »Die vergessenen Flüchtlinge – Juden aus arabischen Ländern«

Am Montag, 20. November, findet um 20 Uhr im Hörsaal 8 (Hauptgebäude der Uni Bonn) eine weitere von uns im Rahmen des festival contre le racisme organisierte Veranstaltung statt. Zunächst gibt es eine Filmvorführung und anschließend referiert Tilman Tarach zum Thema.

Der preisgekrönte, etwa 50-minütige Dokumentarfilm »Die Vergessenen Flüchtlinge« (»The Forgotten Refugees«) von Michael Grynszpan zeigt die Geschichte, die Kultur und den erzwungenen Auszug nahöstlicher und nordafrikanischer jüdischer Gemeinden im 20. Jahrhundert. Juden aus Ägypten, dem Jemen, Libyen, dem Irak und Marokko legen auf berührende Art und Weise Zeugnis ab.

Der vom Davidproject Center for Jewish Leadership und IsraTV produzierte Film verknüpft persönliche Geschichten mit dramatischem dokumentarischen Filmmaterial über die Rettungsaktionen von Juden aus den arabischen Ländern. Analysen zeitgenössischer Historiker liefern den Hintergrund für den dokumentierten Rückgang der jüdischen Population in den arabischen Ländern des Nahen Ostens und Nordafrikas.
Der Film erhielt den Warshaw Jewish Filmfestival-Preis 2006 und wurde als bester Dokumentarfilm des Marbella International Film Festivals 2007 prämiert.

Zum Hintergrund:
Flüchtlinge im Nahen Osten? Wer denkt dabei nicht an die Palästinenser? Doch während deren Schicksal weltweit beklagt wird, gibt es auch andere Flüchtlinge in der Region, von denen die meisten noch nie etwas gehört haben: Seit jeher existierten im Nahen Osten und in Nordafrika jüdische Gemeinden; etwa eine Million Juden lebten noch in den 1940er Jahren in den arabischen Staaten. Heute sind es nur noch ein paar Tausend, denn nach andauernden Diskriminierungen, Enteignungen, antisemitischer Hetze und Pogromen im Zuge des aufkommenden arabischen Nationalismus waren die Juden in großer Zahl gezwungen, aus ihren arabischen Heimatstaaten zu fliehen.
Israel hat heute die meisten dieser Flüchtlinge aufgenommen und integriert.

Vorgeführt wird die deutsche Fassung des Films, zum Teil in Englisch mit deutschen Untertiteln.

Auf die Filmvorführung folgt ein Vortrag von Tilman Tarach zur historischen Einordnung und aktuellen Bedeutung des Themas. Danach besteht Gelegenheit zur Diskussion.

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