Ein weiterer von uns organisierter Vortrag in der Reihe “festival contre le racisme” findet am Donnerstag, 16. Mai, um 19 Uhr im Hörsaal 17 der Universität Bonn (Anglistisches Seminar, Regina-Pacis-Weg 5) statt. Dabei wird das vielschichtige Phänomen des Antisemitismus mit besonderem Schwerpunkt auf den israelbezogenen Antisemitismus von Dr. Dana Ionescu beleuchtet.
Eine Beschreibung findet Ihr hier:
Was Antisemitismus ist, wird wissenschaftlich und politisch seit vielen Jahrzehnten diskutiert. In der Post-Shoah-Gesellschaft finden sich verschiedene Definitionen und theoretische Zugänge. Während die einen sagen, Antisemitismus entziehe sich starren Definitionsversuchen, verstehen die anderen darunter vereinfachend und verkürzend Judenfeindschaft. Nicht alle Ansätze eignen sich, den gegenwärtigen Antisemitismus zu erfassen. Es handelt sich um ein komplexes Phänomen, das sich auf der Ebene des Denkens, Fühlens und Handelns ausdrückt. In der kritischen Diskussion der Definitionen und Zugänge lässt sich jedoch ein Verständnis entwickeln, dessen Vorteil am Beispiel der gegenwärtigen Erscheinungsform des israelbezogenen Antisemitismus deutlich wird.
Dr. Dana Ionescu ist Politikwissenschaftlerin und arbeitet derzeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Studienfach für Geschlechterforschung der Georg-August-Universität Göttingen. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Antisemitismusforschung, Demokratietheorien und Politik der Geschlechterverhältnisse.
Die Veranstaltung findet im Rahmen des “festival contre le racisme” statt: Zum vierten Mal in Folge findet zwischen dem 2. und 20. Mai 2019 das festival contre le racisme an der und um die Universität Bonn herum statt. Es bündelt eine Reihe von Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen sowie Workshops zu unterschiedlichen Themen rund um den Komplex Rassismus, Antisemitismus und anderer Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Ein Highlight bietet auch in diesem Jahr wieder ein eintägiges Eröffnungsfestival am Samstag, 4. Mai, das im selbstverwalteten Kulturzentrum Alte VHS stattfindet.