Sehr geehrte Damen und Herren,
wir wenden uns heute an Sie, da wir dringend Hilfe benötigen — im Moment vor allem finanzieller Art – für drei Flüchtlinge aus Nigeria, die vor einiger Zeit in Bonn gestrandet sind: Hauwa, Mustafah und Umar [1].
Möglicherweise haben auch Sie schon von den 300 afrikanischen Flüchtlingen in Hamburg gehört oder gelesen, die dort vor einigen Monaten aus Italien hinkamen und keinerlei Unterstützung von den Behörden bekamen und auch immer noch nicht bekommen. Ähnlich ergeht es den drei Bonner Nigerianer_innen, die wir unterstützen. Sie mussten vor mehreren Jahren den Norden Nigerias wegen des Wütens der islamistischen Boko Haram verlassen. Wie die Gelüchteten in Hamburg hatten sie in Libyen gelebt und mussten 2011 aufgrund der NATO-Intervention und der Kämpfe im Land Libyen verlassen, wurden einfach auf Boote in Richtung Italien gesetzt bzw. gezwungen und landeten auf Lampedusa, von wo aus sie auf Italien verteilt wurden.
Dort mussten sie unter erbärmlichen Umständen leben und arbeiten. Wie die Hamburger Flüchtlinge wurden sie im Frühjahr dieses Jahres mit einem 3 Monate gültigen sog. Schengen-Visum ausgestattet, ohne jegliche Information darüber, was das bedeutet; und ihnen wurden 500,- EUR in die Hand gedrückt mit dem Hinweis, sie mögen Italien verlassen. Mit der Vorstellung in Deutschland arbeiten und ein besseres Leben führen zu können, kamen sie im April her und wurden eines “Besseren” belehrt, nämlich dass das reiche Deutschland keinen Platz für sie vorgesehen hat.
Seitdem unterstützen wir Umar, Hauwa und Mustafah sowohl finanziell als auch mit allem was nötig ist, um nach Möglichkeit einen Aufenthaltstitel hier in Deutschland zu erwirken. Wir sammeln Spenden für ihren Lebensunterhalt und konnten Wohnraum in verschiedenen Wohngemeinschaften für sie organisieren. Nun aber stehen ungleich viel höhere Kosten an, für die wir über unsere bisherigen Wege nicht mehr genug Geld zusammenkriegen:
Da es auf Grund der europäischen Gesetzgebung keine Chance für die drei gibt, hier in Deutschland Asyl gewährt zu bekommen, wurde ein Bleiberecht aus humanitären Gründen beantragt. Dafür benötigen wir psychiatrische Gutachten für alle drei, die ihre Fluchttraumata bestätigen. Das bedeutet, dass sowohl Arzttermine, die psychiatrischen Gutachten als auch die notwendigen Übersetzungen durch vereidigte Übersetzer_innen bezahlt werden müssen. Hinzu kommen Anwaltskosten, die mittlerweile deutlich anwachsen, da gegen eine angekündigte Abschiebeverfügung gerichtlich vorgegangen werden muss. Im Moment rechnen wir mit Kosten in Höhe von 3000-4000 EUR in den nächsten Wochen.
Deshalb sind wir auf zahlreiche, gerne auch längerfristige Spenden, und seien sie noch so klein, angewiesen.
Auch der tägliche Lebensunterhalt muss selbstverständlich nach wie vor finanziert werden. Langfristig streben wir die Anmietung einer Wohnung an, da die Geflüchteten seit Monaten permanent zu dritt auf engstem Raum leben und immer wieder umziehen müssen.
Wenn Sie Fragen haben, melden Sie sich gerne.
Unsere E-mail-Adresse lautet:
refugees-welcome@riseup.net
Spenden können auf das folgende Konto mit dem Kennwort überwiesen werden:
Refugees Welcome Bonn e.V.
Konto-Nr.: 100 299 2015 BLZ: 380 601 86
oder BIC: GENODED 1BRS IBAN: DE77 3806 0186 1002 9920 15 Volksbank Bonn Rhein-Sieg e.G.
bitte mit Verwendungszweck “Umar, Hauwa, Mustafah”
Solidarische Grüße
der Vorstand für
Refugees Welcome Bonn e.V.
Refugees Welcome Bonn c/o Buchladen Le Sabot, Breite Str. 76, 53111 Bonn
Unsere Internetseite: http://welcome.blogsport.de/
Unsere Facebook-Seite: https://www.facebook.com/welcomebonn
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[1] Ein Artikel über die drei erschien am 29.6.2013 in der Bonner
Rundschau:
Heute erschien in der Bonner Rundschau ein Artikel über drei mittel- und obdachlos in Bonn gestrandete Geflüchtete, die…
Posted by Refugees Welcome Bonn e.V. on Saturday, June 29, 2013
(in der oberen rechten Ecke mit Photo viewer vergrößern)
[2] Siehe auch: http://lampedusa-in-hamburg.tk/