Film und Protagonistengespräch: Trapped by law

Am Freitag, 24. November, laden wir euch um 20 Uhr im Hörsaal 8 (Hauptgebäude der Uni Bonn) herzlich zu unserer nächsten Veranstaltung im Rahmen des festival contre le racisme ein.

Kefaet Prizreni, einer der beiden Protagonisten des Films über seine und die Abschiebung seines Bruders Selamet, präsentiert den preisgekrönten Dokumentarfilm „Trapped by Law“.
„Trapped by Law“ erzählt die Fluchtgeschichte der beiden in Essen aufgewachsenen Roma, die zusammen das Rap-Duo „K.A.G.E.“ bilden. Nach langjährigem Leben in Essen 2010 in den Kosovo abgeschoben, waren die beiden seit 2014 wieder in Deutschland und bundesweit als Rap-Künstler und Roma-Aktivisten unterwegs.

Als K.A.G.E. haben die beiden beim vergangen Teil des festival contre le racisme noch gemeinsam für uns gerappt, kurz darauf jedoch wurde Selamet erneut in den Kosovo abgeschoben. Eine diesbezügliche Stellungnahme von uns findet sich etwa hier: Link

Ausführlichere Filmbeschreibung:

Der Film erzählt die Geschichte der beiden Roma Kefaet und Selami, zwei Brüder und Rap-Künstler, die in Essen aufgewachsen sind, wo sie seit 1988 als Asylbewerber lebten. Kefaet wurde in Prizren im Kosovo geboren, und seine Eltern brachten ihn im Alter von vier Jahren nach Deutschland.
Dort hat er geheiratet und bekam zwei Kinder: Djelan und Djihan. Selami wurde in Essen geboren und ist nie im Kosovo gewesen.

Im März 2010 wurden die Brüder aus Deutschland in den Kosovo abgeschoben. In ein Land, das ihnen vollkommen unbekannt war, getrennt von ihren Eltern, ihrem älteren Bruder und von Kefaets Kindern, die alle zurück in Deutschland blieben.
Im Kosovo sind sie auf einmal wie Touristen im eigenen Land, treffen neue Freunde und leben die ersten sechs Monate von staatlicher Hilfe aus Deutschland. Sie treffen auf ihre Familie, von der sie in Essen bisher nur gehört haben, doch statt Hilfe und Unterstützung erfahren sie nichts als Ablehnung. Sie sind verzweifelt und sehen kaum Möglichkeiten, auf Dauer zu überleben.

Drei Monate nach der Abschiebung besucht sie ihre Mutter Farie, um bei ihnen zu sein und sie wieder nach Hause zu holen. Sie hilft den beiden, sich kosovarische Papiere zu beschaffen.
Aber alles ist sehr kompliziert, und es dauert Monate, bis die ganzen Probleme mit den Behörden auch nur annähernd gelöst sind. Schließlich erhalten die beiden sowohl einen kosovarischen als auch einen serbischen Pass. Dennoch können sie nicht nach Hause zurückkehren.

Es beginnt eine Odyssee durch den Behördendschungel, die geprägt ist von immer neuen Hoffnungen und Enttäuschungen. Ihre Ausreiseanträge werden regelmäßig ohne Begründung abgelehnt, das Geld wird immer knapper und die Aussichten immer düsterer. Schlussendlich bieten ihnen die Filmemacher an, bei ihnen zu wohnen und sie zu unterstützen. Schließlich erhalten sie eine Einladung zu einem Festival nach Slowenien, die es Ihnen evtl. ermöglicht, nach Deutschland weiter zu reisen. Kommt ihre Geschichte also doch noch zu einem guten Ende?

Regisseur Sami Mustafa hat Selami und Kefaet über einen Zeitraum von mehr als drei Jahren mit der Kamera begleitet. Es entsteht somit ein intimes Porträt zweier Brüder, die ihre alte
Heimat verloren und ihre neue noch nicht gefunden haben. Ein Film über Heimat, Familie, Flucht und das Gefühl, zwischen zwei Welten zu leben.

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