Filmvorführungen im September: „Revision“ und „Just the Wind“

Im September zeigen wir in kurzer Folge zwei Filme, die sich mit dem Thema der Diksriminierung der Roma in Europa befassen. Zuerst läuft die Dokumentation “Revision” am Dienstag, 6. September, um 18 Uhr im Hörsaal 3 (Hauptgebäude der Uni Bonn). Zwei Tage später, am Donnerstag, 8. September, zeigen wir um 18 Uhr im Hörsaal 9 (Hauptgebäude der Uni Bonn) den Spielfilm “Just the Wind”. Der Eintritt ist in beiden Fällen frei.
Beschreibungen beider Filme sowie die Plakate findet Ihr, wenn Ihr auf “mehr” klickt.

REVISION

Di, 6.9. HS III von 18.00-20.30Uhr

Ein Dokumentarfilm wird zur filmischen REVISION. Er rekonstruiert die Umstände, die 1992 zum Tod zweier Männer auf einem Feld nahe der deutsch-polnischen Grenze führten. Mit zunehmend beklemmender Dichte webt Regisseur Scheffner ein Netz aus Landschaft und Erinnerung, Zeugenaussagen, Akten und Ermittlungen.

Inhalt:

Am 29. Juni 1992 entdeckt ein Bauer zwei Körper in einem Getreidefeld in Mecklenburg-Vorpommern. Ermittlungen ergeben, dass es sich bei den Toten um rumänische Staatsbürger handelt. Sie werden bei dem Versuch, die europäische Außengrenze zu überschreiten, von Jägern erschossen. Diese geben an, die Menschen mit Wildschweinen verwechselt zu haben. Vier Jahre später beginnt der Prozess. Welcher der Jäger den tödlichen Schuss abgegeben hat, lässt sich nie beweisen. Das Urteil: Freispruch. dpa meldet: „Aus Rumänien ist niemand zur Urteilsverkündung angereist.“

In den Akten stehen die Namen und Adressen von Grigore Velcu und Eudache Calderar. Ihre Familien wussten nicht, dass jemals ein Prozess stattgefunden hat.

Mit REVISION wird ein juristisch abgeschlossener Kriminalfall einer filmischen Revision unterzogen, die Orte, Personen und Erinnerungen miteinander verknüpft und ein fragiles Geflecht aus Versionen und Perspektiven einer „europäischen Geschichte“ ergibt.

JUST THE WIND

Do, 8.9. HS IX von 18.00-20.30Uhr

Just the Wind (dt.: „Nur der Wind“) ist ein ungarischer Spielfilm aus dem Jahr 2012. Der oscarnominierten Film von Bence Fliegauf ist von einer realen Mordserie an Roma in Ungarn inspiriert. Erzählt wird von einem Tag im Leben einer ungarischen Roma-Familie im Klima von Angst und Verfolgung.

Inhalt:
Die Nachricht verbreitet sich in Windeseile:
In einem ungarischen Dorf wurde eine Roma-Familie ermordet. Die Täter sind entkommen, niemand will eine Ahnung davon haben, wer das Verbrechen begangen hat. Eine andere Roma-Familie, die nahe dem Tatort lebt, sieht sich in ihrer latenten, mühsam verdrängten Angst bestätigt. Der Vater ist weit weg in Kanada; er möchte seine Frau, die Kinder und den Großvater nachholen, sobald es ihm möglich ist. Die Familie, von rassistischem Terror bedroht und von einer schweigenden Mehrheit im Stich gelassen, versucht den Tag nach der Tat zu überstehen. Und abends, als die Dunkelheit über das Dorf hereinbricht, rückt man im Bett noch enger zusammen als sonst. Doch die Hoffnung, dem Wahnsinn zu entkommen, erweist sich als trügerisch.
Ausgehend von einer realen Mordserie, der in Ungarn in wenig mehr als einem Jahr acht Menschen zum Opfer fielen, schildert Bence Fliegauf die Pogromstimmung, aus der Gewalt gegen Minderheiten entsteht. Die Kamera haftet sich eng an die Fersen der Figuren und macht ihre zunehmende Atemlosigkeit auch physisch erfahrbar.

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