Wenn es um die salafistische Szene in Deutschland geht, taucht der Name der Stadt Bonn oft ganz weit oben auf. Die Stadt hat als Heimat zahlreicher islamistischer Terroristen, die Anschläge in den Bürgerkriegsregionen des Nahen Ostens verübten, längst traurige Berühmtheit erlangt. Aber auch zwischen den hiesigen legalen Propaganda-Truppen wie „Die wahre Religion“ (samt ihrem „Lies“-Projekt) oder dem „Siegel der Propheten“ und der Bonner Islamistenszene passt meist kaum ein Blatt Papier. Sie fallen immer wieder dadurch auf, dass bei ihnen radikalisierte Personen zu islamistischen Mördern in Afrika oder Kleinasien, etwa in den Reihen des IS oder der Al-Qaida-nahen Al-Nusra-Front, werden. Während sich die salafistische Szene klandestin austauscht, werben diese ihnen angehörige Gruppen offen für ihre Interpretation einer islamischen Gemeinschaftsordnung, wie sie der IS für sein Territorium anstrebt oder wie sie in Saudi-Arabien täglich tödliche, brutale Realität ist. Sie lehnen offen Demokratie und Menschenrechte ab, verklären stattdessen eine islamische Form der „gerechten“, „gottgewollten“ Ordnung und Unterordnung, leisten der gewalttätigen Unterdrückung etwa von Frauen und Homosexuellen Vorschub und hetzen gegen „Ungläubige“.
Wir mussten in den letzten Wochen leider feststellen, dass nun auch in der Geflüchtetenhilfe, nicht nur in Bonn, Salafisten versuchen, Fuß zu fassen. Im Internet werden von bekannten Predigern wie Pierre Vogel Strategien aufgezeigt, wie auf Flüchtlinge über die unmittelbare Unterstützung mit Gütern zugegangen werden soll – mit dem kaum verhohlenen Ziel, die Flüchtlinge auf ihre Seite zu ziehen und eine Integration in die säkulare Gesellschaft zu verhindern. Es dauerte nicht lange, bis salafistische Gruppen dies in die Tat umsetzten: in die Schlagzeilen geriet zunächst Hamburg, weil sich Salafisten an einer Heim-Security vorbei Zugang zu Geflüchteten gesucht hatten. Aber auch aus Bonn gibt es – u.A. neben Düsseldorf, Wuppertal und Köln – erste Berichte. So haben sich etwa in eine Gruppe, aus der heraus ein Fest für Flüchtlingskinder organisiert werden soll, Islamisten führend eingebracht. Hier wird offen behauptet, die Existenz von Salafisten sei eine Erfindung der „Lügenpresse“ – ohne Gegenwind.
Wir halten eine Zusammenarbeit mit islamistischen Gruppen und Einzelpersonen für gefährlich und falsch. Leider weigern sich bislang noch viele in der Flüchtlingshilfe Aktive, diese Tatsachen anzuerkennen und sich klar zu distanzieren – mit dem Ergebnis, dass demokratiefeindliche Salafisten auch hier „über Religion ins Gespräch kommen“ können, statt dass ihnen der Weg zur Türe gewiesen wird. In vielen Facebook-Communities zum Thema werden islamistisch auftretende User bis zu einem gewissen Grad geduldet. Es muss aber klar sein, dass die Islamisten das „Gespräch über Religion“ als Vehikel für ihre dezidiert politischen, totalitären Absichten und zur Rekrutierung nutzen. Dem Feigenblatt, man sei „nur Muslim“, dem „die Religion besonders wichtig sei“, das die Demokratiefeinde dabei ausnutzen, muss eine klare Haltung entgegengesetzt werden:
Wir fordern daher:
Keine Missionierung in der Flüchtlingsarbeit!
Verweis von islamistischen Personen aus Gruppen, Communities und Helfernetzwerken!
Keine Informationsweitergabe an Islamisten!