Im Folgenden dokumentieren wir ein Schreiben, das wir zusammen mit dem Referat für politische Bildung – AStA Bonn und der DIG-Hochschulgruppe Bonn an das Bonner Programmkino WOKI schickten. Aufgrund der Kurzfristigkeit des Anliegens und weil eine Antwort bislang ausblieb, haben wir uns entschieden, daraus einen offenen Brief zu machen.
Sehr geehrte Damen und Herren,
mit einiger Verwunderung stießen wir auf eine Programmankündigung Ihres Kinos. Am kommenden Montag, den 28. August, soll dort der israelkritische Film „Junction 48“ gezeigt werden, über dessen inhaltliche Stoßrichtung sich auch bereits streiten ließe. Der Rapper Tamer Nafar, der im Film die Figur des Rappers Kareem verkörpert, bezeichnete die israelische Demokratie öffentlich als Nazis und scheute auch nicht vor Holocaustvergleichen zurück.
Noch erschreckender erscheint uns jedoch Ihre Zusammenarbeit mit dem einschlägig bekannten und für seinen offenen Israelhass berüchtigten sog. „Instituts für Palästinakunde“, eines Privatinstituts, das über keinerlei wissenschaftliche Legitimation verfügt. Und so liest sich folglich auch das Einladungsschreiben des „Instituts“, in dem in Bezug auf Israel von „ethnischer Säuberung“ die Rede ist. Die Verwendung von NS-Vergleichen zur Dämonisierung des jüdischen Staates stellt einen Grundpfeiler gängiger Antisemitismusdefinitionen wie etwa der der OSZE dar.
Auch die „European Parliament Working Group on Antisemitism“ (EUMC) schreibt dazu: „Beispiele von Antisemitismus im Zusammenhang mit dem Staat Israel und unter Berücksichtigung des Gesamtkontextes können folgende Verhaltensformen einschließen, ohne auf diese beschränkt zu sein: Das Abstreiten des Rechts des jüdischen Volkes auf Selbstbestimmung, z.B. durch die Behauptung, die Existenz des Staates Israel sei ein rassistisches Unterfangen.“
Das „Institut für Palästinakunde“ schaffte es in der Vergangenheit immer wieder – wie auch in der jetzigen Veranstaltungsankündigung – besagte Antisemitismusdefinitionen vollumfänglich zu erfüllen.
Wir fordern Sie daher auf, die Zusammenarbeit mit dem „Institut für Palästinakunde“ aufzukündigen und dem Hass auf den jüdischen Staat keinen Raum zu geben.
Mit freundlichen Grüßen
Refugees Welcome Bonn e.V.
Referat für politische Bildung des AStA der Universität Bonn
DIG-Hochschulgruppe Bonn im Jungen Forum Rheinland