Weiterer Proteststand am Chlodwigplatz und erste Ergebnisse

Erneut haben wir heute gemeinsam mit den Bewohnern der Turnhallen des Robert-Wetzlar-Berufs-Kollegs in der Ellerstraße sowie einigen aus der nahegelegenen Turnhalle in der Kölnstraße einen Stand aufgebaut, an dem AnwohnerInnen und PassantInnen sowie viele Schülerinnen und Schüler der nahegelegenen Schulen auf die Unterbringungsproblematik aufmerksam gemacht werden konnten. In Absprache mit der bereits vor Ort anwesenden Polizei wurde der Stand diesmal kurz nach 12 Uhr etwas besser sichtbar am Chlofwigplatz (Ecke Kölnsraße/ Kaiser-Karl-Ring) aufgebaut. Im Laufe der Zeit fanden sich viele Interessierte ein, um mit den Geflüchteten ins Gespräch über die derzeitige Situation zu kommen. Es wurden erneut ca. 400 Flugblätter verteilt, bis wir den Stand gegen ca. 15.30 Uhr schließlich abbauten.

Erfreulicherweise war auch das Radio Bonn/ Rhein-Sieg auf die Situation aufmerksam geworden und berichtete. Außerdem ließen sich die Stadtverordnete Elke Apelt sowie ein Abgesandter des städtischen Gebäudemanagments vor Ort recht ausführlich über die Situation und die Probleme mit denen die dort lebenden Menschen konfrontiert sind, informieren.

Herr Reinartz vom Amt für Soziales und Wohnen machte erste Zusagen, wie die konkrete Situation in den kommenden Tagen verbessert werden soll. So soll ab morgen eine der beiden Hallen in der Ellerstraße für eine eigene Kantine sowie als Aufenthaltsraum dienen und es sollen innerhalb der nächsten Tage abschließbare Schränke für Wertsachen der Geflüchteten angeschafft werden, was deren Forderungen entsprach. Desweiteren sollen nicht mehr Menschen als die zum heutigen Stand dort untergebrachten 77 Personen der Halle zugewiesen werden.

Ein weiteres Anliegen der Geflüchteten, die davon berichteten, dass sie oft von freien, ungenützten Räumen in städtischen Unterkünften wissen, diese jedoch nicht beziehen können, kam ebenso zur Sprache. Es kommt öfters vor, dass Geflüchtete, die in städtischen Gemeinschaftsunterkünften leben, dort ausziehen (etwa zu Verwandten oder Freunden mit eigener Wohnung), die Stadt darüber aber oft nicht oder erst spät Kenntnis erlangt. Man einigte sich darauf, dass Geflüchtete, die von solchen Räumen erfahren, die Information mit Hilfe unserer Vermittlung oder der von ehrenamtlichen HelferInnen an die Stadt Bonn( z.B. unter der Adresse obdach@bonn.de) weiterleiten und die Verwaltung daraufhin innerhalb weniger Tage prüfe, ob die Räume in der Tat freigeworden sind, sodass sie an andere Geflüchtete vergeben werden können.
Darüberhinaus kann übrigens jede/r sich an die besagte Adresse wenden, die oder der von möglichen Räume oder Wohnungen für die Unterbringung Geflüchteter weiß.

Leider berichteten einige Geflüchtete heute von zu deutlich zu kleinen Essensportionen bei der mittäglichen Essensausgabe. Dem konnte durch einen spontanen Einkauf von Lebensmitteln zunächst Abhilfe geschaffen werden. Mit der Einrichtung einer weiteren Kantine in der Ellerstraße des DRK sollte sich dieses Problem morgen hoffentlich lösen lassen.

Zusammen mit den Geflüchteten aus der Ellerstraße beschlossen wir angesichts der gemachten Zusagen den Protest zunächst ruhen zu lassen und zu beobachten, ob die Situation sich für diese in den kommenden Tagen bessert.

0 comments
0 likes
Prev post: Heutiger Protest vor den Turnhallen in der EllerstraßeNext post: W-LAN-Zugang bei der Unterkunft in der Ellerstraße

Related posts

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *